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Komponist Daan Manneke: Ich habe einen sehr hohen Hut auf Patrick
Eine Komposition mit dem eigenen Namen im Titel aufführen. Nur wenige Musiker haben dieses Privileg. Dirigent Patrick van der Linden tut es. Bei seinem Jubiläumskonzert am 19. Oktober in der Sint-Janskerk in Gouda wird er „Vocalise pour Patrick“ aufführen. Daan Manneke (79) hat das Werk geschrieben – und spricht gerne über seine Beziehung zu Patrick.
Seit wann kennst du Patrick?
'Lange Zeit. Ich habe mal wieder ein Stück für Ars Musica geschrieben, vor etwa fünf Jahren. Dann haben wir uns ausführlich unterhalten. Ich war ihm schon vorher auf der Spur. Ich habe einen sehr hohen Hut von Patrick. Er ist ein netter Kollege. Und ein vielseitiger Musiker: sowohl in der Instrumental- als auch in der Vokalmusik zu Hause. Sehr gründlich in seiner Programmierung. Ich habe großen Respekt vor seiner Ausdauer, Vision und Handwerkskunst. Natürlich sehe ich ihn nicht jeden Tag, aber ich denke, er genießt die Zusammenarbeit.“
Wie würden Sie Patrick als Dirigenten charakterisieren?
„Er hat eine raffinierte, instrumentale Art zu dirigieren. Die Art und Weise, wie er ein Orchester leitet, scharf und rhythmisch, nutzt er auch in seinen Chören. Dadurch bekommt er in seinen Chören etwas Instrumentales, eine gewisse Schärfe und Direktheit. Ich höre das zurück.'
Welche Stücke Ihrer Hand werden beim Jubiläumskonzert aufgeführt?
'Vocalise pour Patrick' und das Stück 'Geistliche Dämmerung'. „Vocalise pour Patrick“ ist ein achtstimmiges Vokalstück, das ich ursprünglich für Maria van Nieukerken (ua Dirigentin von Toonkunst Rotterdam, MR) geschrieben habe. Allerdings wollte ich das Stück nicht auf eine Person beschränken, sondern anderen zugänglich machen, die sich angesprochen fühlen. Patrick ist der erste, der die Vokalise auf diese Weise wiederverwendet. Auf den Notizen, wo früher der Text „Maria“ stand, steht jetzt „Patrick“. Betrachten Sie es als eine Hommage an Patrick, eine Trompete des Lobes. Da das Stück nur eine Minute dauert, habe ich Patrick geraten, es zweimal ins Programm aufzunehmen. Einmal zum Beispiel gesanglich, das andere Mal mit Ensemble.“
Können Sie uns mehr über „Geistliche Dämmerung“ erzählen?
„Das ist ein Werk für Chor a cappella, acht- bis zehnstimmig, nach einem Gedicht von Georg Trakl. Es ist ein schöner Text über den späten Nachmittag, kurz vor Abend. Ich freue mich immer auf diese Zeit. Dann höre ich auf zu arbeiten, setze mich hin und beobachte den Garten und die Welt. Die Musik von „Geistliche Dämmerung“ ist eine Metapher für eine Veränderung im Leben. Echte Herbstmusik.'
Ist so ein Stück für ein festliches Jubiläum geeignet?
'Ich glaube schon. Ein Jubiläum ist nicht erfolgreich, wenn es nur nach Halleluja klingt. Ich habe die Komposition Piet Kee gewidmet, dem im letzten Jahr verstorbenen Musiker. Die Uraufführung findet am 5. Oktober durch den Groot Omroepkoor unter der Leitung von Klaas Stok statt.'
Bist du selbst bei Patricks Jubiläumskonzert dabei?
„Es steht auf meiner Agenda, aber ich werde sehen, wo ich mich um diese Zeit herumtreiben kann. Wegen meines achtzigsten Geburtstags im Herbst gibt es fünfzig Konzerte, also ist es eine arbeitsreiche Zeit. Der Geist will, aber der Körper weniger. Patricks Jubiläumskonzert wird jedenfalls hoch gelobt.“
Mirjam Roukema, Sopran mit Konzertchor, sprach mit Daan Manneke.
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Daan Manneke (1939) studierte Orgel und Komposition an den Konservatorien von Tilburg, Brüssel und Amsterdam. Viele Jahre lehrte er Komposition und Analyse zeitgenössischer Musik im Hauptfach am Konservatorium von Amsterdam. An diesem Institut war er Initiator der Einrichtung einer Kompositionsklasse für junge Talente. Er war auch Gründer und Dirigent des berühmten Kammerchores Cappella Breda für über vierzig Jahre.
Das Oeuvre von Daan Manneke besteht aus ungefähr dreihundert Kompositionen, von denen die meisten von Donemus Publishing in Auftrag gegeben und veröffentlicht wurden. Sein Werk zeichnet sich durch Vokalität und Räumlichkeit aus. Der Komponist Ton de Leeuw, Mannekes Lehrer, beschrieb sein Werk wie folgt: […] sinnliche, fast greifbare Klangfarben und plastische Gesten; als würde der Komponist für ein imaginäres Theater schreiben. […]
Daan Manneke hat viele Preise erhalten und gilt als einer der interessantesten und meistgespielten Komponisten der Niederlande. Ein großer Teil seines Schaffens ist auf CD dokumentiert und mehrere (wissenschaftliche) Artikel sind seinem Schaffen gewidmet.
Er lebt in Breda und wurde 2014 mit dem Ehrentitel Ehrenkapelmeester der Grote Kerk oder Onze-Lieve-Vrouwe-Kerk in Breda ausgezeichnet. Sein Bronzeporträt der Bildhauerin Pauline Eecen ist im Hochchor dieser Kirche ausgestellt.
Im Jahr 2000 wurde er für sein großes Engagement in verschiedenen Bereichen des niederländischen Musiklebens mit dem Königlichen Ritterorden im Orden des Niederländischen Löwen ausgezeichnet. Im Zusammenhang mit seiner langjährigen Beschäftigung mit der französischen Kultur wurde ihm 2018 von der Société Académique Arts-Sciences-Lettres das Diplôme de Médaille d'Argent verliehen.