Haydn – Theresienmesse in B Mozart – Requiem in d-Moll
Ein anonymer Graf bestellte über einen mysteriösen Mittelsmann ein Requiem bei Mozart. Die Zahlung wäre beträchtlich gewesen, sie diente aber auch dazu, alle Rechte Mozarts abzukaufen, sodass der Graf die neue Komposition am Namenstag seiner verstorbenen Frau spielen konnte, als wäre es seine eigene Komposition. Die Geschichte ist bekannt: Mozart starb, bevor sein Requiem vollendet war. „Ich schreibe ein Requiem für mich“, seufzte er deprimiert zu seiner Frau Constanze. Nach seinem Tod war sie ratlos, denn das Requiem musste fertiggestellt werden: kein Stück, kein Geld. Joseph Eybler war der erste, der das Werk vollendete. Er beschränkte sich auf die Orchestrierung derjenigen Stimmen, deren Chorstimmen und Orchesterbass Mozart bereits fertiggestellt hatte. Hier und da waren Orchestermotive bereits als Idee vorhanden. Für den Abschluss der Lacrimosa (Mozart hatte Takt 11 erreicht) neue Notizen zu machen, kam für Eybler nicht in Frage: aus Respekt vor dem großen Amadeus. Er komponierte auch keine neue Musik für die fehlenden Teile Sanctus, Benedictus und Agnus Dei. Eybler gab den Auftrag mit neuen Orchestrierungen zurück. Constanze landete bei Süßmayr und er vollendete das Requiem mit seiner eigenen Orchestrierung. Diese Version ist weltberühmt geworden, weist jedoch musikalische Probleme auf; Darin waren sich Musikwissenschaftler und Interpreten schnell einig. Die Orchestrierung, der harmonische Verlauf, die Stimmführung, parallele Quinten zwischen den Außenstimmen ... Aber was ist die Alternative? Im Laufe der Zeit wurden mehrere weitere Ergänzungen vorgenommen, aber Süßmayr's hielt trotz seiner Mängel stand. Sind diese neuen Fertigstellungen noch schlimmer? Nein, im Gegenteil, aber die Wahl von Mozart/Süßmayr ist eine sichere, vertrauenswürdige und bekannte Wahl.
Das Zeeuws Vocal Ensemble spielt die 1991 bei Carus erschienene Vollendung des Mozart-Kenners Robert D. Levin, jedoch mit eingefügten Orchestrierungen von Joseph Eybler: eine echte Premiere, die nach umfangreichen Recherchen in Zusammenarbeit mit der Nationalbibliothek Österreich in Wien entstand.
Nienke Austria, Sopranistin
Esther Kuiper, Alt
Francisco Espinoza, Tenor
Michiel Meijer, Bass
Ars Musica Orchestra
Patrick van der Linden, Dirigent